Karl der Große
Biografie
Kindheit und Jugend
Über die Kindheit und Jugend des späteren Kaisers ist nur sehr wenig bekannt. Überliefert ist, dass Karl
der Große der Sohn von Pippin des Jüngeren war, dem späteren König der Franken. Sein Geburtsjahr gilt
als nicht sicher datiert. Als am wahrscheinlichsten wird der 2. April des Jahres 747 angenommen, in
welchem Karl wohl in einer der vielen Residenzen seines Vaters zwischen der Loire und dem Rhein das
Licht der Welt erblickte.
Karl der Große wurde in das stolze Geschlecht der Karolinger eingeboren. Diese gehörten dem Frankenreich
an und genossen dort ein hohes Ansehen. Bekanntlich galten sie als sogenannte fränkische Hausmeier
(„Verwalter des Hauses“) und regelten den königlichen Haushalt. Damit dienten sie der fränkischen
Königskrone, die bis in das 8. Jahrhundert hinein, vom Geschlecht der Merowinger getragen wurde.
Die Hausmeier erlangten jedoch immerzu mehr Einfluss. So war es auch Karls Vater, Pippin, dessen
Absichten auf eine Machtergreifung aus waren. Ihm ging es darum, das fränkische Reich unter die
Obhut der Karolinger zu bringen. Dafür riss er unter anderem die finanzielle Verantwortung sowie
die militärische Verfügungsgewalt an sich.
751, vier Jahre nach der Geburt seines Sohnes, gelang ihm die Absetzung des merowingischen Königs
Childerich. Eine Absetzung, die sein Triumph war: Pippin war neuer König des fränkisches Reichs. 754
wurde er sowie seine Söhne, Karls jüngerer Bruder hieß Karlmann, von Papst Stephan II. jeweils zum König
gesalbt. Das römische Hohepriesterthum lernte Karl somit schon in frühen Jahren sehr gut kennen – und
ehrfurchtsvoll respektieren.